Page 218 - The Lugdunum Auction 22
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1128* 20 Franken 1886 B, Bern. 6,46 g. Fr. 495; HMZ 2-1194b.
GOLD. Vorzügliches Prachtexemplar mit feinem Prägeglanz 300.-
1129 20 Franken 1888 B, Bern. 6,44 g. Fr. 497; HMZ 2-1194d.
GOLD. Selten. Nur 4'224 Exemplare geprägt.
Attraktives, fast unzirkuliertes Exemplar - In NGC Slab, bewertet AU 58 8.000.-
1130* 20 Franken 1888 B, Bern. 6,42 g. Divo/Tobler 292; HMZ 2-1194d; Fr. 497.
GOLD. Selten. Nur 4'224 Exemplare geprägt. Vorzügliches Exemplar 10.000.-
WOHER STAMMT DER NAME 'VRENELI'?
Die Herkunft des Namens ‚Vreneli‘ oder ‚Goldvreneli‘ ist seit Langem ein Rätsel. In der
gesamten numismatischen Literatur sowie in allen Artikeln und Publikationen zu dieser
Goldmünze wird stets behauptet, dass der Name Vreneli erst in der Zeit des 2. Weltkriegs
verwendet wurde und erst 1943 zum ersten Mal in gedruckter Form auftaucht.
Viel früher in Gebrauch als vermutet
Unsere Recherchen widersprechen dieser allgemeinen Behauptung. Die älteste gedruckte
Publikation des Namens Vreneli, die wir finden konnten, datiert vom 19. März 1904, also
fast 40 Jahre vor der bislang bekannten ersten gedruckten Version.
Der Eintrag von 1904 stammt aus der Chronik der Stadt Zürich Nr. 12, Seite 91, wo zu
lesen ist:
«In der alten Münze wurde im Berichtsjahr wenig Gold (200’000 Zwanzigfrankenstücke,
«Vreneli») […] geprägt».
Weitere interessante Beispiele
Wir konnten weitere Beispiele des Kosenamens Vreneli ausfindig machen, die vor 1943
publiziert wurden:
1909: In der Zeitung «Grüntlianer» vom 20. März 1909, erstes Blatt, Bundesbrief, Brief vom 18. Marz 1909 steht:
«Ist den Ratsherren Goldvreneli gesichert, dann finden sie sich bald in tieften Gespräch in den Couloirs oder Vorzimmern oder
anderswo».
1911: In der Zeitung «Grütlianer» vom 10. Oktober 1911, erstes Blatt, Sessions- und Amtsperiodenschluss heisst es weiter:
«[…] die Wolfsboten (Ratsherren) erschienen rasch des Morgens, um Ihre Anwesenheit zu bezeugen, die Sitzungsgelder in Form
neuer Goldvreneli in Empfang zu nehmen, und dann möglichst rasch zu verduften».
1912: Im Protokoll der Sitzung des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank vom 4. Januar 1912 behandelt
Traktandum 198:
«Es wird zu Protokoll davon Notiz genommen, dass in Zirkulationswege die Gravur der Medaillons mit dem «Vreneli-Kopf»
genehmigt und damit das «Gut zum Druck» für die 20 Fr. Note definitiv erteilt worden ist».
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