Page 220 - The Lugdunum Auction 22
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1131 Serie von 11 x 20 Franken Helvetia. Jahrgänge von 1883 bis 1896, ohne 1887 und 1888. Fr. 495; HMZ
2-1194. GOLD. Selten in dieser Erhaltung. Unzirkuliert - FDC (11) 3.000.-
1132 Komplette Serie von 29 x 20 Franken Goldvreneli. Alle Jahrgänge von 1897 bis 1949 vorhanden. Fr. 499;
HMZ 2-1195. GOLD. Selten in dieser Erhaltung. Unzirkuliert - FDC (29) 7.500.-
1133* 20 Franken 1935 LB, Bern. Fr. ; HMZ 2-1323; Richter (Fehlprägungen) B33.
GOLD. Fehlprägung mit 21 statt 22 Randsternen. FDC - In NGC Slab, bewertet MS 65+ - Top pop ! 300.-
1134 10 Franken 1911 B, Bern. 3,21 g. Fr. 503; HMZ 2-1196a. GOLD. Seltener Jahrgang. Unzirkuliert 250.-
1135 Serie von 7 x 10 Franken Goldvreneli. Alle Jahrgänge von 1912 bis 1922. Jahrgang 1915 doppelt
vorhanden. Fr. 503, 504; HMZ 2-1196. GOLD. Selten in dieser Erhaltung. Unzirkuliert - FDC (7) 1.000.-
VERBINDUNG ZU GUGGISBERG?
Die Frage zur Herkunft des Namens Vreneli wird in der numismatischen
Fachliteratur allgemein so beantwortet: „Vreneli sei eine Verkleinerungsform des
sehr verbreiteten, weiblichen Vornamens Verena. Und weil die dargestellte Helvetia
so jung sei, handle es sich eher um ein Vreneli als um eine reife Landesmutter
namens Verena.“
Aus unserer Sicht sollte der Name jedoch mit dem berühmten und alten Schweizer
Volkslied ‘s’Vreneli ab em Guggisberg’ oder ‘Guggisbergerlied’ in Verbindung
gebracht werden. Denn unsere Recherchen zeigen, dass es bis zum 1. Weltkrieg, in
der Zeit, als das Vreneli als Zahlungsmittel im Umlauf war, in der Schweiz kein
Dorf- oder Volksfest gab, bei welchem dieses Lied nicht gespielt worden wäre.
Zeitschriften von damals berichten in unzähligen Artikeln über die Beliebtheit
dieses Liedes, das in jener Zeit bestimmt jedem Schweizer und jeder Schweizerin
bekannt war.
s'Vreneli ab-em Guggisberg
Das Lied erzählt vom Vreneli aus Guggisberg, das sich nach seinem Liebsten
‘Simes Hans-Joggeli’ sehnt und im Bild des sich unablässig drehenden Mühlrads Trost für seine ausharrende Liebe findet.
In einem Artikel der Schweizerischen Numismatischen Rundschau von 1897 wurde die Darstellung der Helvetia wie folgt
beschrieben:
«Das Mädchen scheint sich in einem Gemütszustand zu befinden, in dem Melancholie, Mystizismus, ein wenig Bewunderung
und viel Erwartung mitschwingen: Erwartung von was oder wem? Das weiss niemand. […] die Erwartung des Mädchens hat
etwas Irdischeres zum Gegenstand [wie zum Beispiel] ihren Verlobten, der von der anderen Seite des Berges kommen soll […].
Es würde uns deshalb nicht verwundern, wenn die Menschen jener Zeit in der neuen Goldmünze schnell eine deutliche
Ähnlichkeit zum beliebten und sehr populären Guggisbergerlied erkannten. Denn die Charakteristik von Landrys junger
Helvetia vor alpiner Kulisse stimmen wunderbar mit der Geschichte und den Emotionen des Vreneli ab em Guggisberg
überein.
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