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LANDRY’S MUSE & MODELL
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde über die Identität von Landrys
Muse ausgiebig debattiert. Vor allem die Söhne von zwei potenziellen ‘Musen’
stritten sich über die prestigeträchtige Rolle ihrer Mütter und in zahlreichen
Zeitschriften und Presseartikeln wurde darüber berichtet. In Frage kamen
Françoise Kramer-Egli (1859-1946) aus Neuenburg und Rosa Kruck-Tännler
(1879-1946) aus Gadmen im Oberhasli. Beide Damen kannten Landry
persönlich.
Die jugendliche Ausstrahlung der Helvetia, die seit der ersten Version des
Goldvreneli 1895 immer wieder kritisiert wurde, spricht eher für Frau Rosa
Kruck-Tännler als Muse. Denn 1895 war Rosa erst 16-jährig wohingegen Frau
Kramer bereits 36 Jahre alt war. Zudem erwähnt Landry, er habe sich von «einem
sehr purer Frauentyp aus dem Hasli» inspirieren lassen.
Da Landry sich aber nie persönlich über seine Muse äusserte, sind wir der Meinung, dass diese Frage unbeantwortet bleiben
sollte. Sehr wahrscheinlich, und wie es bei Künstlern oft der Fall ist, stecken im Portrait des Vreneli die Seelen mehrerer
Musen.
1136* 100 Franken 1925 B, Bern. 32,22 g. HELVETIA. Frauenbüste nach links, das Kleid mit Edelweissen
bestickt, im Hintergrand Berge. Am Rand links F. LANDRY // Wertangabe 100 FR, darüber ein
Schweizerkreuz in Strahlen, darunter die Jahrzahl 1925. Unten Alpenrosen- und Enzianblütenzweig.
Münzzeichen B. Divo/Tobler 291; Fr. 502; HMZ 2-1193a.
GOLD. Selten, nur 5'000 Exemplare geprägt. Prachtexemplar in FDC - In NGC Slab, bewertet MS 65 15.000.-
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